Es war einmal, ein Aabusitz, eine hübsche Gepflogenheit im Wallis, sich abends bei Kerzenschein oder einer Petrollampe, dem Lusi, Geschichten zu erzählen.
Meine Eltern hielten auch noch Aabusitz, besonders als wir Jungen am Wochenende vom Studium heimkamen, begann das Erzählen. Wie gerne lauschte ich ihnen oder älteren Verwandten, etwa de Schrotini, hier auf dem Foto ds Müomi und der Karli wenn sie Geschichten und eigene Erinnerungen erzählten. Ich hing an ihren Lippen und dachte mir, wenn das niemand aufschreibt, ist es für immer verloren. So kam es dazu, dass ich über zwei Jahre für "Wallis im Wandel" im Raum Oberwallis auch ausserhalb meines unmittelbaren Familien- und Bekanntenkreises ältere Menschen zu interviewen begann.
Ich konnte stundenlang zuhören, manchmal war es an einem Nachmittag nur eine oder zwei Geschichten, die dann letztlich ins Buch kamen. Aber ich spürte bei den älteren Leuten eine besondere Welt, die noch durchschimmerte und die mich packte und bis heute nicht loslässt.
Ethnologische Studie im Oberwallis mit vielen Geschichten von anno dazumal, oft mit Dialektpassagen und einem ausführlichen Fototeil.
Wallis im Wandel, Verlag Zytglogge, 1994
Vergriffen, einzelne Ex. bei der Autorin zu beziehen, 48.- CHF plus Versandspesen